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Nun hat sie mich auch erwischt – eine fiese Erkältung! So bin ich seit gestern (und sicher auch noch die nächsten Tage) ans Bett gefesselt. Aber diese “arbeitsfreie” Zeit nutze ich natürlich sehr gern, um für euch einen neuen Post zu verfassen. Eigentlich wollte ich auf meinem Blog viel mehr über meine Reisen schreiben, nur leider kam dieses Thema leider in der Vergangenheit viel zu kurz. Warum eigentlich?! Das möchte ich ändern & darum gibt es heute einen kleinen aber feinen Reisebericht zu meiner 7-tägigen Zeit auf den Philippinen – genau genommen Bohol, auch die Schokoladeninsel genannt. Da ich das Glück hatte und mein Auslandssemester 2011/12 in Bangkok, Thailand verbringen durfte, bot es sich förmlich an, die Philippinen zu besuchen. Und ich sage euch, Bohol ist wunderschön & nicht nur etwas für Strand-Liebhaber: Traumhafte Landschaften geprägt durch Reisfelder, Bananenbäume, kleinen Dörfer und den Chocolate Hills machen die Insel zu einem tollen Reiseziel!

Eine Direktverbindung nach Bohol gibt es – soweit ich weiss – nicht und so begann unsere (ich war natürlich nicht allein unterwegs) Reise damals (oh man ist es wirklich schon so lange her?!) in Manila. Dort verbrachten wir 2 Tage, bevor es mit dem Flugzeug weiter ging nach Cebu und uns die Fähre – nach einer Übernachtung in einer wirklichen Absteige^^ – anschließend endlich nach Bohol (die zehntgrößte Insel der Philippinen) brachte! Wie ihr seht, eine nicht ganz so einfache Anreise.  Endlich angekommen, haben wir uns mit einem umgebauten Motorrad und einem – geschätzten – 14 jährigen Fahrer zu unserer Unterkunft aufgemacht. Eine wirklich lustige & ruckelige Fahrt vorbei an Bananenplantagen, kleinen Dörfern und Palmen! Nach einer fast einstündigen Fahrt sind wir dann endlich am Dumaluan Beach angekommen und ließen es uns nicht nehmen, erst einmal ins türkis-blaue Meer zu springen und ausgiebig zu baden. Wenn ich mir die Bilder so anschaue, werde ich ganz melancholisch – es war schon ein wahnsinnig tolles Erlebnis – und da ist ein wenig Melancholie wohl auch okay :)

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In den kommenden Tagen haben wir natürlich nicht nur faul im schneeweißen Sand gelegen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Gleich am nächsten Tag ging es zum Motorrad-Verleih und schon konnte unsere Inseltour auf zwei Rädern beginnen! Laut Tripadvisor gibt es 42 Attraktionen auf Bohol. Wir hatten uns davon die für uns interessantesten rausgepickt: die Chocolat Hills, eine Flußfahrt auf dem Loboc River, die Hinagdanan Cave sowie natürlich die Tarsire (kleinste Affen der Welt). Vorweg muss ich sagen, dass wir von der Flußfahrt etwas enttäuscht waren aber auch das bleibt leider nicht aus.

Die wohl berühmteste Attraktion auf Bohol – die Chocolat Hills – waren hingegen wirklich beeindruckend: hunderte von kegelförmigen Hügeln, die sich über ein riesiges Areal erstrecken und rundherum mit Gräsern bewachsen sind! Als Chocolat Hills werden sie bezeichnet, da sich die Gräser im Sommer braun färben und daher aussehen wie Schoko Küsse – süss oder?! Auf jeden Fall ein wahnsinnig beeindruckendes Bild, das sich uns vom Aussichtspunkt erschlossen hat und definitiv ein Bohol Highlight! Die Flußfahrt hingegen hat uns etwas gelangweilt: Zwar konnten wir uns ein Bild von der unheimlich üppige und tropische Vegetation (Mangroven-Wäldern, die voller Kokospalmen sind) an den Ufern des Loboc Rivers verschaffen, der doch so hoch angepriesene Wasserfall hingegen war eher eine Müllhalde. Von dem Buffet auf dem Restaurant Boot möchte ich hier erst gar nicht anfangen^^ Nun gut. Die Hinagdanan Cave war da schon wieder ein kleines aber feines Highlight mit Tropfsteinen und einen kleinen, unterirdischen See mit klarem Wasser, in dem man sogar schwimmen konnte & durfte. Da das Wasser aber wirklich mega kalt war & voller Schwalbenkot, haben wir die kleine Planscheinlage lieber gelassen. Im Großen und Ganzen hätte ich mir die Höhle zwar etwas größer vorgestellt aber trotzdem hat sich der kleine Abstieg (dieser war durchaus etwas schwieriger) und unser 10 minütiger Aufenthalt gelohnt.

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Loboc-River-Cruise

HinagdananCave

Unsere letzte und für mich schönste & traurigste Station zugleich, stellten die Tasir Affen dar: die kleinsten auf der Welt lebenden Affen, welche angeblich nur auf Bohol überleben können & welche nicht nach außerhalb gebracht werden dürfen. Auch der Verkauf von Tieren dieser vom Aussterben bedrohten Rasse ist verboten. Diese super süßen kleinen Affen (auch unter Koboldmakis bekannt) haben wir uns an einer Stationen entlang der Straße vom Loboc River zu den Chocolate Hills angeschaut und ich habe mich sofort in die großen Kulleraugen verliebt. Leider muss ich dazu sagen, dass die auf Touristen konzentrierten Restaurants, die kleinen Kerlchen in Käfigen halten und tagsüber in ihrer Ruhezeit stören. Sie werden den Touristen auf den Arm gesetzt, angefasst und oft auch mit Blitzlicht fotografiert. Eine wirkliche Qual wenn man bedenkt, dass die Tiere nachtaktiv sind! Folge dieses enormen Stresses sind eine verkürzte Lebenszeit und dieser Umstand macht mich traurig & wütend zugleich. Wütend, weil scheinbar auf der ganzen Welt Tiere für Tourismuszwecke gequält und getötet werden und auch ich mit meinem Besuch dazu beitrage, dass es wohl immer so weitergehen wird! Aber das ist ein anderes Thema, welches ich hier nicht weiter ausführen möchte. Bitte bedenkt trotzdem, wenn ihr Zoos oder Tierparks besucht, auch etwas kritisch zu hinterfragen, ob eine Artgerechte Tierhaltung gegeben ist oder überhaupt möglich ist und denkt einfach auch mal an die Tiere. Die Bilder sind übrigens aus dem Internet, ich konnte keine knipsen weil mir die Äffchen so leid getan haben.

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Wer übrigens Action & Partys erwartet, ist auf Bohol falsch, denn wenn es in Bohol überhaupt ein Nachtleben für Touris gibt, so findet dieses höchstens in Tagbilaran City und am Alona Beach auf Panglao Island statt. Wir haben die Abende mit einem guten Essen, schöner Musik und einer Massage oder auch einem Strandspaziergang ausklingen lassen – wirklich erholsam und am nächsten Morgen ist man wenigstens fit & ausgeruht :) Übrigens ist die Insel wirklich sehr gut per Motorrad zu erkunden & generell ist sehr wenig Verkehr unterwegs. Bedenkt aber, dass die Insel größer ist, als ihr das vllt im Gefühl habt und ihr lange Fahrtzeiten einplant & ihr euch auch bei Wolken gut eincremt. Ich habe mir nämlich einen mega fetten Sonnenbrand inkl. Wasserbläschen geholt, weil ich etwas nachlässig mit dem Sonnenschutz war. So, nun ist mein “kleiner” Bericht doch etwas länger geworden, ich hoffe ihr überfliegt ihn trotzdem mal und seid nicht allzu gelangweilt. Wenn ihr Fragen zu den Philippinen und speziell Bohol habt, schreibt mi gern!

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